Die Vorfahren der Familie Hetey und die im Komitat Bereg liegende Siedlung Hete wurden schon in sehr alten ungarischen Dokumenten erwähnt… selbst der Name Hete war ursprünglich ein seltener alter ungarischer (Vor)Name. Die Geschichte und die Genealogie der Familie wurden in zwei sehr ausführlichen Manuskripten beschrieben: das Eine stamm von meinem Vater, Dr. Ottó Hetey: “Ausführungen zur Geschichte der Familie Hetey aus Hete” (1971) /1/. Das andere Manuskript schrieb der bekannte ungarische Geschichtswissenschaftler Béla Técsöi Móricz: “Die Familie Hetey aus Hete” (1974) /2/. Die vorliegende Schrift faßt die Herkunft und die heutige Verbreitung unserer Familie auf der Grundlage dieser beiden Manuskripte kurz zusammen. Die ersten interessanten Dokumente mit dem Namen Hetey sind folgende: Der namhafte Geschichtswissenschaftler Bálint Hóman berichtete, daß unter der Herrschaft von König András I. (1046-60) der eine Burggespan (comes castri) Hetey hieß: “Unter den Gespanen kennen wir namentlich… Márton aus Ják, sowie die Gespane Ernye, Endre, Fancsal, Hetey, Gilco, Lutovic und Woiteh, …die im Jahre 1055 die Begleitung des Königs bildeten. Sie waren die verantwortliche Gefolgschaft für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Sie garantierten die massive Unterdrückung der mitunter aufflammenden Unruhen… geschürt von den früheren heidnisch-unchristlichen Herrschern.” (Hóman - Szekfü: Magyar Történet (Ungarische Geschichte), I. Band, S. 258, 264. Budapest, 1935) /3/. Der Burggespan Hetey ist wahrscheinlich identisch mit dem, der vom Genealogen Iván Nagy erwähnt wurde - Bezug nehmend auf die in 1488 erschienenen “Chronica Hungarorum” von János Turóczi: “Schon in der Zeit von König Salamon (1063-74) wurde im Jahre 1067 von einem Hethei Hauptgespan berichtet.” (Iván Nagy: Magyarország családai (Familien von Ungarn), V. Band, S. 107. Pest, 1859) /4/. Auf die Herkunft unserer Familie dürfte sich jener Bericht beziehen, der über den Kampf vom Hauptmann Hetey gegen die Tataren/Mongolen im Jahre 1241 berichtet und in der Monographie des Komitats Abaúj über das Kloster vom Prämonstratenserorden in Jászóvár steht: “…wir wurden der Verwüstung der Tataren ausgeliefert. Das Hab und Gut, auch das Archiv des Klosters wurden von den räuberischen Horden und von den Flammen vernichtet… Das geschah, obwohl König Béla IV. (1235-70) alles für den Schutz des Klosters und der Umgebung unternahm. Wie Zsarnay, der ehemalige Notar des Domkapitels von Jászóvár aus den dortigen Überlieferungen aufschrieb, wurden die zahlreichen Verteidiger unter den Hauptmännern Sugo, Drinóczy, Szigethy, Hárskuthy, Borzavay, Cseörghö, Mogyorósy, Hidegkuthy und Hetey unter Führung von Tapolczay der Übermacht der Tataren entgegengestellt. Trotzdem wurden bei dieser Schlacht alle Verteidiger von denen getötet.” (János Korponay: Abaúj Vármegye Monográfiája (Monographie des Komitats Abaúj), S. 334. Kassa, 1866) /5/. Während seiner weiteren Herrschaft hat Béla IV. im Jahre 1248 wahrscheinlich deswegen den Sohn von Beregi Snethe, Mátyás geadelt und ihm und seinen Söhnen: Hete, Mihály und László Ländereiengeschenkt. Diese waren die damals unbewohnten Gebiete vomCsepánfölde (das spätere Kisdobrony) und vom heutigen Hete im Komitat Bereg, die einem ohne Erbfolger verstorbenen Adligen gehörten. Im Jahre 1270 hat der Sohn von Béla IV., István - als “Junior Rex / Jungkönig” (der spätere István V.: 1270-72) die Adelung von Mátyás und seinen Söhnen, sowie die Schenkung vom Csepánfölde und vom heutigen Hete bestätigt (György Györffy: Az Árpádkori Magyarország történeti földrajza (Die geschichtliche Geographie von Ungarn der Árpádenzeit), I. Band, S. 541. Budapest, 1966) /6/. Auch der Nachfolger von István V., (Kun) László IV. (1272-90) hat die Schenkung erneuert. Aus der Urkunde ist ersichtlich, daß der König das unbewohnte, 450 Morgen große Csepánfölde dem Gespan von Bereg, László und seinen Brüdern: Hete und Mihály besondersdarum schenkte, weil László beim Ansturm auf Burg Szelincs (Silinz) vor den Augen des Königs durch einen Stein verletzt wurde (/6/: I. Band, S. 537). In der Monographie des Komitats Bereg steht bezüglich der Gemeinde Hete folgendes: “Bereits im 13. Jahrhundert hat die Familie Hetei hier Besitztümer und gehörte zu der Prominenz des Komitats. In einem Dokument von 1299 über Csepánfölde (Kis-Dobrony) wurden die Söhne von Mátyás Hetei: comes (Gespan) László, Hete und Mihály erwähnt.” Das durch diesen comes geleitete “comitatus” (Komitat) hatte damals vier Stuhlrichter (Tivadar Lehotzky: Bereg Vármegye Monográfiája (Monographie des Komitats Bereg), III. Band. Ungvár, 1882) /7/. Die damals namhafte und sicherlich vermögende Familie Hetey hat sich in den kommenden Jahrzehnten vermehrt, ihr Vermögen hat sich dadurch teilweise zerteilt, so daß Einige der Familie zu so genannten “Adligen mit Sieben Zwetschgenbäumen” verarmten. Dazu haben auch die damaligen ungeordneten Verhältnisse beigetragen, z.B.: Im Jahre 1321 protestierten Mátyás und seine Söhne Mihály - mit seinen Söhnen: Tamás und Rátold, László und seine Söhne Miklós und Lockh, sowie Hete und sein Sohn Ruben, weil Dobow Pányoki einen an Dobrony angrenzenden Teil von Csépánfölde besetzt hat (/6/: I. Band, S. 538). Die Familie Hetey gelangte im ursprünglichen Gebiet, im Komitat Bereg zur größten Bedeutung, aber einige Familienmitglieder wurden auch in den Komitaten Szabolcs, Zemplén und Nógrád bekannt. Darüber schreibt Lehotzky in der Monographie von Bereg: “Aus den mir verfügbaren Dokumenten versuche ich die jeweiligen Königlichen Amtsträger (homo regius) unseres Komitats ab dem 14. Jahrhundert systematisch zu erfassen. Damit möchte ich erreichen, daß die Namen der damals vornehmen adligen Familien des Komitats der Vergessenheit entrissen werden und ihr Andenken erneuert wird. Es ist ja sehr schade, daß nur ganz wenige der in den 14.-17. Jahrhunderten hier etablierten alten Familien übrig blieben… Darum sind ja glücklich diejenigen, wie die Lonyai, Hetey, Gulácsy, Guthy, Ilosvay, Komlósy, Gecsey und einige andere Familien, die bis heute auf dem Gebiet ihrer adligen Vorfahren leben.” /7/. Lehotzky zählt danach die 16 Königlichen Amtsträger des Komitats Bereg aus der Familie Hetey auf (immer mit der Jahreszahl des relevanten Dokuments zusammen: von 1350. Antal Hetey - bis 1594. Miklós Hetey) und weitere Beamten der öffentlichen Verwaltung von Bereg: 2 Vizegespane (Leiter der Verwaltung und Rechtsprechung des Komitats: 1546. István Hetey und 1559. Pál Hetey), 6 Stuhlrichter (von 1456. Péter Hetei - bis 1595. György Hethei) und 6 Tafelrichter (von 1569. Pál Hetey - bis 1832. Gida Hetey). Außerdem werden in zahlreichen niveauvollen alten Dokumenten Mitglieder der Hetey-Familie erwähnt, wie bekannte Geistlichen (z.B.: 1447. Benedek Hetey, Domherr in Eger), anerkannte Juristen (z.B.: 1520. István Hethey, Notar der Königlichen Kanzel) und weitere bekannte militärische und öffentliche Personen…, sowie auch in den zahlreichen Gerichtsdokumenten /1, 7/.
Das Wappen der Familie Hetey erinnert an ihre gegen die Tataren und Türken gerichtete kampfvolle Vergangenheit. Das am meisten vorkommende Wappen wurde vom König Ferdinánd II. (1619-37) im Jahre 1635 an Bálint Hetey verliehen, das in der Familiengeschichtlichen Rundschau folgendermaßen beschrieben wird: “Auf blauem Schild, über einem grünen Hügel - unter goldener Krone - erhebt sich ein ungarischer Ritter in rotem Gewand mit schwarzer Pelzmütze, der in der einen Hand einen abgeschnittenen türkischen Kopf, in der anderen Hand einen aufgerichteten, kampfbereiten, gekrümmten ungarischen Säbel hält. Über dem blauen Schild ist ein Helm, darüber eine Krone und auf der Krone ein auf den Ellbogen gestützter Arm, der auch einen gekrümmten Säbel hält.” (/1/; Magyar Családtörténeti Szemle (Ungarische Familiengeschichtliche Rundschau), VI. Jahrgang, April 1940. /8/) Die beiden ausführlichen Manuskripte über unsere Familie wurden durch die Aufarbeitung von einem enorm großen biblio-archivarischen Material angefertigt: aus dem Bestand, den Urkunden, Dokumenten des Budapester Staatsarchivs, des Abteiarchivs von Lelesz, des Daróczy Archivs u.a. Aus diesen Daten konnte ein fast lückenlos zusammenhängender Stammbaum nur sehr mühselig abgeleitet werden. Trotzdem ist es gelungen, die wahrscheinlichsten genealogischen Zusammenhänge über die lange Zeitperiode nachzuweisen und in zahlreichen Abstammungstabellen - anfänglich nur mit den Daten der jeweiligen Dokumente - zu präsentieren /1, 2/.
Die erste Abstammungstabelle mit dem dokumentierten Anfang unserer Familiengeschichte - auf der Grundlage der oben erwähnten Quellen - ist auf der __1. Seite__ unserer **Webseite** präsentiert (www.hetey.net / családfa (Stammbaum) / hetey-fa-1.png).
Über die weitere Abstammung unserer Familie im 15.-17. Jahrhundert sind auch zahlreiche ausführliche Tabellen in chronologischer Reihenfolge angefertigt worden /1, 2/ (s. teilweise auf der Hetey-Webseite unter “scan” von unserem Stammbaum).
Die hiesige kurze Zusammenfassung soll aber in erster Linie diejenige spätere Zeitperiode behandeln - und diese auch auf unserer Webseite zeigen, die die ausführlichen genealogischen Zusammenhänge, verwandtschaftliche Verhältnisse der zahlreichen heutigen, zum großen Teil auch persönlich gut bekannten Verwandten darstellen (s. __3.-5. Seite__ unseres Stammbaumes: www.hetey.net / családfa (Stammbaum) / hetey-fa-2.png - hetey-fa-4.png).
Auf die verwandtschaftlichen Verhältnisse zu persönlich zwar bekannten, aber entfernteren Verwandten kann hier nur kurz hingewiesen werden. So sind z.B. Frau //Bregovics//, geb. //Irén Hetey// und Frau //Eckl//, geb. //Etelka Hetey// (Cousinen 3. Grades) Nachkommen von Etelka Hetey (1854-1909) (/1, 2/; s. __2. und 3. Seite__ unseres Stammbaumes: www.hetey.net / családfa (Stammbaum) / hetey-fa-1.png und hetey-fa-2.png).
Hoffentlich wird die entferntere Verwandtschaft demnächst auch eigene ausführlichere Abstammungstabellen zusammenstellen. Dann könnten wir auch die dortigen aktuellen verwandtschaftlichen Verhältnisse genauer präsentieren - z.B. durch Erweiterung unserer familiären Webseite (www.hetey.net).
Die weitere Erforschung unserer Familiengeschichte und das intensivere Kennenlernen der großen Verwandtschaft betreffen natürlich uns alle.
Viel Erfolg dazu… sowohl beim Durchforsten von Archiven und Kirchenbüchern, als auch durch persönliche Kontakte - wozu an den regelmäßigen Hetey-Treffen reichlich Gelegenheit gibt (s. unter “bulik”/Treffen auf der Hetey-Webseite)!
Berlin, September 2015
Priv.-Doz. Dr. László Hetey
Träger des Ritterkreuzes des Verdienstordens von Ungarn